Die Freunde von Eddie Coyle by Higgins George V

Die Freunde von Eddie Coyle by Higgins George V

Autor:Higgins, George V.
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783888979132
Herausgeber: Verlag Antje Kunstmann
veröffentlicht: 2014-04-03T16:00:00+00:00


17

In Watertown geriet Jackie Brown in einen Stau. Er entschied sich für eine andere Route, blieb in Newton aber erneut stecken. Auf der 128 schwamm er mit unauffälligen fünfundsiebzig Stundenkilometern im dreispurigen Feierabendstrom der Arbeiter aus den Elektronikwerken dahin. Bei Needham hatte es einen Unfall mit drei Beteiligten gegeben, und Jackie Brown wartete, umgeben von tausend anderen Wagen, geduldig auf der mittleren Spur, während die Sonne unterging und der Abend hereinbrach. Um zehn nach vier passierte er die Unfallstelle und fuhr mit Tempo fünfundsiebzig weiter. Um fünf vor halb fünf nahm er die Ausfahrt zum Bahnhof und fuhr im Schritttempo auf den Parkplatz. Da der braune VW-Bus nirgends zu sehen war, parkte er in der Nähe des Bahnhofsgebäudes. Er holte eine Kassette aus dem Handschuhfach und schob sie ins Tape Deck. Glen Campbell begann zu singen. Jackie Brown ließ sich tiefer in den Schalensitz sinken und schloss die geröteten, verquollenen Augen. Er war in vierundzwanzig Stunden beinahe fünfhundert Kilometer gefahren und hatte nur vier Stunden geschlafen.

Dave Foley und Keith Moran saßen zwei Parkreihen weiter in einem grünen Charger. »Wir könnten ihn uns jetzt schnappen«, sagte Moran.

»Könnten wir«, sagte Foley. »Wir könnten aber auch tun, was wir tun sollen, nämlich abwarten und sehen, wer das Zeug haben will. Und das werden wir auch.«

Am Eingang zum Bahnhof standen Ernie Sauter und Deke Ferris von der Massachusetts State Police. Sie trugen Jeans und Sportjacketts und unterhielten sich. Ferris kehrte dem Road Runner den Rücken. »Was meinst du?« sagte er. »Wir könnten ihn uns jetzt schnappen.«

»Ja«, sagte Sauter, »aber dann würde Foley uns erschießen, und zwar mit Recht. Also schön ruhig bleiben.«

Sechs Parkreihen von Jackie Brown entfernt fuhr ein blaues Skylark Cabrio in eine Lücke. Der Fahrer war Tobin Ames. Auf dem Beifahrersitz saß Donald Morrissey. »Ist Foley schon da?« sagte Morrissey.

»Ich glaube, da drüben. In dem grünen Charger. Ist das Foley?«

»Das ist Foley«, sagte Morrissey.

»Behalt ihn im Auge«, sagte Ames. »Ich behalte den Road Runner im Auge. Sag Bescheid, wenn Foley sich in Bewegung setzt.«

Es war schon recht dunkel, als um acht Minuten nach halb fünf ein brauner VW-Bus von der Route 128 Richtung Norden auf den Parkplatz einbog. Er fuhr durch die erste Gasse bis zum Ende und dann durch die zweite wieder zurück. Der Wagen kroch dahin und ruckelte, wenn der Motor abzusterben drohte, worauf der Motor aufheulte und der Bus ein wenig beschleunigte. Die Vorhänge hinter den Fenstern schwangen hin und her. Bei dem Road Runner wurde der Bus noch langsamer, fuhr aber weiter zur dritten Gasse. Dort fand der Fahrer eine Lücke und parkte. Er stieg aus, ein junger Mann mit langem Haar und aufgedunsenem Gesicht. Er trug schwarze Stiefel, eine blaue Latzjeans, ein blaues Flanellhemd und eine braune Cordjacke. Auf der Beifahrerseite stieg eine schlanke junge Frau aus, etwa zweiundzwanzig, mit kurzen, dünnen blonden Haaren. Sie trug eine Jeans und ein blaues Jeanshemd.

Die beiden blieben hinter dem Bus stehen und redeten. Dann gingen sie zu dem Road Runner.

»Das sind keine Nigger«, sagte Tobin Ames. »Das sind überhaupt keine Nigger.



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